Afrikas Jugend im Aufbruch: die unterschätzte Menschheitsaufgabe

Else Kröner Fresenius Preis für Medizinische Entwicklungszusammenarbeit 2017
Berlin, 9. November 2017



I.

Ich freue mich immer über eine Gelegenheit, dem Entwicklungsministerium einen Besuch abzustatten. Herzlichen Dank an die Else Kröner Fresenius Stiftung für die Einladung und diese schöne Preisverleihung! Und weil ich heute nur einmal das Mikrofon bekomme, darf ich jetzt schon der Preisträgerin des heutigen Abends herzlichen Glückwunsch sagen.

Ich durfte mir das Thema für meine heutige Festrede selbst aussuchen. Solche Einladungen habe ich am liebsten, weil sie mich zwingen, darüber nachzudenken, was in der Fülle der Fragen und Herausforderungen unserer Gegenwart eine ganz besondere Relevanz hat, und welches Thema vielleicht in den öffentlichen Diskursen nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient. Mir war dann recht schnell klar, dass ich über die afrikanische Jugend sprechen möchte. Ich habe meine Rede betitelt „Afrikas Jugend im Aufbruch: die unterschätzte Menschheitsaufgabe“.

Für mich steht fest: Der Jugend Afrikas Perspektiven zu geben, das ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Allein die Größe der afrikanischen Jugendpopulation – ich komme gleich auf die Zahlen zu sprechen – müsste uns zu dem Schluss bringen, dass hier eine Macht heranwächst, mit der zu rechnen ist, im Guten wie im Schlechten. Ich sage bewusst „Macht“ – weil ich glaube, dass genau das die richtige strategische Kategorie ist, mit der wir auf diese globale Herausforderung blicken sollten; genauso, wie wir auch den Aufstieg Chinas oder die Digitalisierung als Machtfaktor in der Weltpolitik begreifen.

Die Zahlen also – viele von Ihnen werden Sie kennen: In Afrika leben schon heute über 1,2 Milliarden Menschen. Innerhalb der nächsten 30 Jahre wird sich diese Zahl verdoppeln. Dann wird der Anteil der Afrikaner an der Weltbevölkerung bei über 20% liegen. Wir Europäer werden nur noch etwa 5% der Menschheit stellen. Und dann wird einer alternden europäischen Gesellschaft die größte Jugendbevölkerung in der Geschichte der Menschheit gegenüber stehen: auf unserem Nachbarkontinent sind schon heute die Hälfte aller Menschen jünger als 18 Jahre. In Deutschland liegt das Median-Alter bei etwa 47.

Die gegenwärtige Zeit der Unruhe und des Konflikts in der Weltpolitik, die Debatten um Migration, Terrorismus, Demokratie usw., sie geben uns eine Vorahnung dessen, was diese gigantischen demographischen Umbrüche für das globale Zusammenleben bedeuten – kulturell, ökonomisch, politisch.

Nun wäre es ein leichtes, den Teufel an die Wand zu malen: Afrikas Jugend als tickende Zeitbombe, die entschärft werden muss. Es wäre ein leichtes, Afrikas Jugend vor allem darüber zu definieren, wie sie im Verhältnis zu uns, den Europäern steht, und damit in erster Linie die Gefahr einer nie dagewesenen Massenwanderung zu beschwören. Aber wir sollten das unterschwellige Spiel „Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?“ nicht mitspielen. Natürlich müssen wir mit großer Ernsthaftigkeit von den Risiken sprechen, die eine perspektivlose afrikanische Jugend für die Zukunft Afrikas, für die Zukunft Europas, und, ja, für den Weltfrieden darstellt. Erst dann werden wir ja auch erst das Bewusstsein dafür bekommen, wie dringlich die Probleme sind! Vor allem aber sollten wir lernen, die afrikanische Jugend aus sich selbst heraus zu verstehen, mit ihren berechtigten Sorgen und Frustrationen, aber auch mit ihren Träumen und Potenzialen.

II.

Wo immer ich kann, treffe ich junge Menschen aus Afrika, um ihnen zuzuhören – manches Mal geht es dabei auch hoch her. Von einer Begegnung möchte ich Ihnen erzählen. Ich habe letztes Jahr am Rande der Berlinale einen Rapper getroffen, so einen echten, mit weiten Hosen, Pudelmütze und Kette. Er heißt Thiat, kommt aus Dakar im Senegal, und auf der Berlinale hatte ein Dokumentarfilm über ihn und seine Hip-Hop-Gruppe „Keur Gui“ Premiere. Die Rapper hatten mit ihrer Protestbewegung 2011/2012 im Senegal dazu beigetragen, dass Präsident Wade, der entgegen der Verfassung für eine dritte Amtszeit gewählt werden wollte, vom Volk abgewählt wurde. Die Bewegung, die Thiat anführte, trägt den Namen „Y’en a marre“, frei übersetzt: „Wir haben die Schnauze voll“. Der wichtigste Slogan der Kampagne war „Meine Wählerkarte ist meine Waffe“. Wer sich mit Thiat unterhält, der trifft auf einen klugen, zornigen, kreativen jungen Mann, der nicht einfach hohle Forderungen an die Politik stellt, sondern der eine klare politische Philosophie des bürgerschaftlichen Engagements hat; der deutlich macht, dass die Revolution bei jedem einzelnen beginnen muss, dass ohne Eigenverantwortung, ohne Integrität, ohne Gemeinsinn der Menschen kein neuer Senegal, kein neues Afrika zu bauen ist. Der revolutionäre Rapper wettert nicht nur gegen die Korruption der Eliten, sondern kämpft auch gegen die Lethargie des Volkes. Als ich Thiat vor einigen Monaten wieder traf, da hatte er noch dieselbe Energie, aber er wirkte auf mich noch ungeduldiger, auch frustrierter, über die langsamen Fortschritte in seinem Land.

Thiats Geschichte steht für Ungeduld und Furchtlosigkeit, wie sie seit jeher Schatz der Jugend überall auf der Erde sind. Sie verdeutlicht aber auch die ambivalente Realität der afrikanischen Jugend: die Auseinandersetzung mit Identitätsfragen über Kunst und Kultur, die Frustration über mangelnde wirtschaftliche Perspektiven, der Kampf darum, als gesellschaftliche Kraft wahrgenommen zu werden. Lassen Sie mich auf diese drei Dinge etwas näher eingehen.

III.

Jugend braucht Identität; und der Suchprozess, der sich in Afrika beobachten lässt, in seinen Filmen und Büchern und Liedern und Kunstwerken, er gehört zum Spannendsten, was die Kultur in diesem Jahrzehnt hervorbringt. Junge Autorinnen wie Chimamanda Ngozi Adichie oder Ayobami Adebayo erobern die Bestsellerlisten, und vielleicht liegt das auch daran, dass die Fragen afrikanischer Identität, die in ihren Romanen verhandelt werden, sehr viel universeller sind, als wir ahnen; vielleicht liegt das daran, dass das fragile Verhältnis zwischen lokaler Verwurzelung und globaler Konsumkultur, dass die Spannung zwischen Selbstverwirklichung und gesellschaftlicher Realität, wie sie junge Afrikaner erleben, etwas Grundsätzliches aussagen über unsere Gegenwart, in der die Ambivalenz der Globalisierung uns alle verwirrt.

Mich beschleicht dabei das Gefühl, dass in diesen kulturellen Fragen eine seltsame Asymmetrie herrscht: zwar dominiert der Westen, dominieren Europa und Amerika, mit ihrer Popkultur und ihren Konsummustern den globalen Markt, und Afrika tut sich noch schwer damit, dem auf globaler Ebene etwas entgegenzusetzen. Andererseits wird genau diese Asymmetrie von den Afrikanern viel besser durchschaut als von uns. So arbeiten junge afrikanische Künstler oft mit einer viel größeren kosmopolitischen Beweglichkeit als so mancher Europäer, der verunsichert darüber ist, dass sein Eurozentrismus nicht mehr die Welt erklärt.

Warum ist das wichtig? Erstens wissen wir längst, dass Afrikas Transformation nur aus sich selbst heraus kommen wird, nicht aus unserem Sendungsbewusstsein oder unseren Belehrungen, und deshalb ist der Suchprozess der Afrikaner, besonders der afrikanischen Jugend, der Durst nach Selbstbewusstsein, Identität und einer Rolle in der Welt, unverzichtbar. Zweitens sollten wir Europäer das auch deshalb mit großer Aufmerksamkeit und Neugier verfolgen, weil unsere eigene Kultur und unser eigener Suchprozess, was eigentlich europäische Identität ausmacht – was Heimat ist! – von dem afrikanischen Blick auf uns nur profitieren kann. Und drittens müssen wir die neue globale Realität verstehen: dass nämlich in Afrika eine Generation heranwächst, die ihre eigene Situation nicht mehr, wie früher, mit der Situation ihrer Eltern vergleicht, sondern deren Ambitionen sich an jenem Wohlstand in den Industrieländern orientieren, der zum globalen Maßstab geworden ist. Diese Wahrnehmung hat ganz reale Auswirkungen auf Migrationsmuster, auf Konsumverhalten, auf Lebensentscheidungen der wachsenden afrikanischen Jugendbevölkerung. Das braucht uns keine Angst zu machen, aber nur wenn wir die zugrunde liegenden soziokulturellen Entwicklungen verstehen, können wir produktiv damit umgehen.

Übrigens gibt es gleich nächste Woche hier in Berlin eine tolle Gelegenheit, sich das alles genauer anzuschauen – nämlich beim Filmfestival „Afrikamera“, das vom 13.-19.11. läuft. Dort wird übrigens auch der Doku-Film zu Thiat noch einmal gezeigt!

IV.

Meine Damen und Herren,

selbst wer den Wohlstand der Industrieländer nicht zum Maßstab macht, muss erkennen, dass die Jugend Afrikas uns vor eine ökonomische Aufgabe in einem nie gekannten Ausmaß stellt. Der Internationale Währungsfonds hat berechnet, dass bis zum Jahr 2030 jährlich 18 Millionen Jobs geschaffen werden müssten, um die wachsende Jugendbevölkerung auf dem Arbeitsmarkt zu absorbieren. 18 Millionen Jobs jährlich, eine solche Herausforderung gab es in der Geschichte der Menschheit noch nie. Sie verlangt neues Denken – in Afrika, aber auch in Europa und in der Weltgemeinschaft (darauf komme ich nachher zurück).

In Afrika müssen sich die Volkswirtschaften dringend diversifizieren, müssen massiv Industrialisierung und Dienstleistungen gefördert werden, um Arbeitsplätze für die Jugend zu schaffen. Aber allein dadurch wird sich das Job-Problem nicht lösen lassen. Deshalb müssen zweitens die Jobs im informellen Sektor, vor allem in der familienbetriebenen Landwirtschaft, deutlich produktiver gemacht werden, damit das Einkommen wirklich zum Leben reicht. Und drittens darf man nicht einfach Jobs für die Jugend schaffen, sondern muss die Jugend selbst zum Jobmotor machen: also massiv Entrepreneurship fördern, Start-ups, große und kleine. Ich bin in den letzten Jahren immer wieder mit jungen afrikanischen Unternehmern zusammengetroffen – eine Studentin aus der Elfenbeinküste, die ich im März traf, versucht sich neben dem Studium zum Beispiel erfolgreich als Schweinezüchterin – und ich muss Ihnen sagen: von der Kreativität, Hartnäckigkeit und Wagnisbereitschaft dieser jungen Entrepreneurs könnte sich so mancher Berliner Hipster eine Scheibe abschneiden. Je mehr junge Afrikaner ich treffe, desto mehr bin ich überzeugt: Es ist möglich, dass Afrika ein Kontinent des Wachstums, der Arbeitsplätze und der Lebensperspektiven wird! Das kann gelingen, wenn Europa und die internationale Staatengemeinschaft die Afrikaner dabei unterstützt, den Geist der afrikanischen Jugend zur echten transformativen Kraft auf dem Kontinent zu machen.

Gelingt es nicht, den hunderten Millionen afrikanischer Jugendlichen eine echte Perspektive zu bieten, damit sie ihr Leben selbst gestalten können, dann ist das Risiko neuer massiver Instabilitäten in Afrika real, die auch den Rest der Welt nicht unberührt lassen werden. Schon heute zeigen uns ja Terrorgruppen wie Boko Haram in Nigeria oder Al-Shabbab in Somalia, dass es nicht schwer ist, frustrierte junge Menschen für ideologisch oder religiös aufgeladene Gewaltorgien zu gewinnen. Einer von zwei Jugendlichen, die sich bewaffneten Rebellengruppen angeschlossen haben, gibt als Hauptgrund dafür Arbeitslosigkeit an. Al-Shaabab, die wohl auch für den furchtbaren Terroranschlag in Somalia vor wenigen Wochen mit über 230 Toten verantwortlich sind, heißt auf Arabisch übrigens wörtlich: die Jugend.

V.

Ein drittes Thema hatte ich versprochen zu beleuchten: das der politischen Partizipation – Sie erinnern sich an den Slogan von Y’en a marre: Meine Wählerkarte ist meine Waffe.

Machen wir uns nichts vor: die wirtschaftlichen Chancen für viele afrikanische Jugendliche werden auch bei der besten Wirtschaftspolitik nur mittel- bis langfristig besser. Umso wichtiger ist es, auch andere Formen der gesellschaftlichen Beteiligung zu fördern. Auf keinem anderen Kontinent ist der Altersabstand zwischen Regierenden und Regierten so groß. Und die Hürden für junge Menschen, sich politisch zu engagieren, sind teilweise absurd hoch.

Wieviel Prozent der Bevölkerung, schätzen Sie, sind in Nigeria unter 30 Jahre alt? Es sind 70%. Wieviel Prozent der Parlamentarier, schätzen Sie, sind in Nigeria unter 30 Jahre alt? Null. Und das ist kein Zufall. Das Mindestalter für eine Kandidatur für das nigerianische Abgeordnetenhaus liegt bei 30 Jahren. Das Beispiel Nigeria zeigt: Wenn 70% der Bevölkerung per Gesetz davon ausgeschlossen werden, überhaupt für ein politisches Amt zu kandidieren, dann ist die Frage nach der politischen Partizipation der Jugend nicht ein nettes Nischenthema, sondern eine Grundfrage der Demokratie. Und damit auch eine Grundfrage für die Zukunft Afrikas: denn wer hat denn das größte Interesse daran, die richtigen Weichen für die Zukunft des Kontinents zu stellen, wenn nicht jene, die diese Zukunft selbst noch erleben werden?

In Nigeria regt sich übrigens seit einiger Zeit Widerstand gegen die allgegenwärtige Dominanz des Anciennitätsprinzips – unter dem Hashtag #nottooyoungtorun machen sich junge Leute für ein Absenken des passiven Wahlalters stark, und nicht ohne Erfolg: ein demensprechendes Gesetz hat die erste Abstimmungshürde genommen.

Auch anderswo zeigen junge Menschen, dass sie von der strukturellen Benachteiligung der Bevölkerungsmehrheit die Schnauze voll haben, um mit Thiat zu sprechen. In Burkina Faso waren es wie auch im Senegal vor allem junge Leute, die für einen Politikwechsel gesorgt haben. In Kenia tun sich junge Leute unter dem hashtag #tribelessyouth zusammen, um gegen die stark nach Ethnien orientierte Politik zu protestieren.

Die große Mehrheit der politischen Bewegungen junger Leute in Afrika ist ausdrücklich friedlich. Wir haben alle ein großes Interesse daran, dass das so bleibt und dass diese Menschen gehört werden. Wir brauchen mehr von ihnen. Aber auch hier sollten wir uns keine Illusionen machen. Ein Slogan von vielen Jugendbewegungen heißt: „Ignore us at your own peril“.

VI.

Meine Damen und Herren,

es gibt eine Debatte, ob die große Jugendbevölkerung in Afrika nicht auch eine demographische Dividende sein könnte, wie sie Europa im 19. Jahrhundert erlebte und wovon auch Asien im 20. Jahrhundert profitierte. Natürlich kann es die demographische Dividende geben. Aber: Eine Dividende ist das Ergebnis einer vorhergehenden Investition. Eine Dividende bezahlt sich nicht von selbst. Da passt es, dass die Afrikanische Union dieses Jahr das „Year of Harnessing the Demographic Dividend Through Investments in Youth“ begeht. Ich frage mich: Investieren wir genug?

Um es ganz klar zu sagen: Die Hauptverantwortung für die Zukunft Afrikas, für die Zukunft der afrikanischen Jugend liegt bei den Afrikanern selbst. Afrika wird erst dann nachhaltig prosperieren können, wenn der Kampf gegen Korruption und Armut und für Rechtsstaatlichkeit die politische Kultur bestimmt. Und dennoch kommen wir um die Frage nicht herum, und ich entlehne noch einmal eine Metapher von Thiat: welche Waffe gibt eigentlich Deutschland und Europa der afrikanischen Jugend in die Hand? Haben wir verstanden, dass die Aufgabe, den jungen Afrikanern Perspektiven zu geben, so gigantisch ist, dass wir in unserem eigenen Interesse sie selbst auch als politische Priorität annehmen müssen?

Bieten wir erstens mehr jungen Leuten aus Afrika die Möglichkeit, für eine Zeit zu uns nach Deutschland und Europa zu kommen, zu lernen, zu studieren, zu forschen! Die europäischen Austauschprogramme sollten massiv ausgebaut und die Stipendienmöglichkeiten hochfahren werden.

Nehmen wir zweitens die Modernisierung der afrikanischen Volkswirtschaften als Großaufgabe für die Weltwirtschaft ernst! Wir brauchen Handels- und Finanzstrukturen, die es den Afrikanern ermöglichen, die reichen Rohstoffvorkommen Afrikas selbst zu verarbeiten, und die es afrikanischen Firmen leichter machen, sich in internationale Wertschöpfungsketten einzuklinken. Überprüfen wir die globalen Rahmenbedingungen, überprüfen wir unsere Handelspolitik, unsere Agrarpolitik und auch die internationale Steuerpolitik konsequent daraufhin, ob sie zu Arbeit und Einkommen in Afrika beiträgt. Die wirtschaftliche Transformation Afrikas wird jedenfalls ohne Strukturwandel in den Industrieländern nicht zu bewältigen sein.

Und drittens, arbeiten wir an einer produktiven Assymetrie zwischen Afrika und Europa! Ich habe da eine Vision: dass die reichen, alternden Gesellschaften des Nordens nachhaltige finanzielle Brücken bauen zu den armen, jungen Gesellschaften des Südens, dass also die Ersparnisse der einen eine echte Dividende finden mit Realinvestitionen bei den anderen. Das könnte zum Verständnis eines neuen globalen Generationenvertrages führen. Als erstes Samenkorn für eine solche Vision will ich auch den Compact with Africa verstehen, den die G20-Staaten auf dem Hamburger Gipfel im Juli angestoßen haben.

Afrika ist ein Kontinent der Jugend, mit all den Gefahren und Möglichkeiten, die der Jugend eigen sind. Ich bin mir sicher, dass Afrika vorankommen wird. Aber es wird schneller und besser vorankommen, wenn wir unseren Nachbarkontinent dabei unterstützen. Nicht weil er uns leid tut, nicht weil wir Angst vor ihm haben, sondern weil wir, die alternden Gesellschaften des Nordens, dringend diesen jungen Partner im Süden brauchen.

Afrikas Jugend ist im Aufbruch. Brechen wir mit auf.

Vielen Dank.